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Frühlatène



Die Latènezeit ist wie die vorangegangene Hallstatt-Zeit nach einem Fundort bezeichnet, der für die Zeit charakterisierende Fundstücke geliefert hat. Korrekterweise müsste man daher von der Latènekultur sprechen, welche die Kultur der Kelten in Mitteleuropa von 480-30 v. Chr. bezeichnet.

Klassischer Weise wird diese Epoche in vier Stufen gegliedert, welche nochmals feiner unterteilt werden. Für die Betrachtung der Perlen reicht aber ein Zusammenfassung der Stufen in drei Abschnitte.


480 - 300 v. Chr.


Die Latènekultur ist eine konsequente Weiterentwicklung der Hallstattzeit. Die griechischen und etruskischen Importe werden verstärkt. Kennen wir aus der Hallzeit Perlen meist nur aus den Fürstengräber, findet man diese nun reichlich auch in weniger prunkvollen Bestattungen. Bekannt durch seine vielfältigen Funde auch in Hinblick auf Glasperlen ist der Dürrnberg bei Hallein in Österreich.

Große Schichtaugenperlen mit Noppen

Die Schichtaugenperlen erleben eine Entwicklungsstufe, in der diese nun auch mit Noppen verziert werden. Das klassische Doppelauge tritt in den Hintergrund. Große Perlen, auch welche in anderen Formen, z.B. walzenförmig oder segmentiert, und solche mit abweichenden Schichtfolgen (gelb statt weiß) kommen ebenfalls vor. Das Farbspektrum der Grundkörper wird deutlich erweitert. So kommen neben der Farbe gelb nun auch dunkelgrün, verschiedene Blau- und Türkistöne und sogar vereinzelt schwarz vor. Man geht hier teilweise von Importen aus dem Mittelmeer aus. Die Schichtaugenperlen könnten sich aus den Gesichtsperlen aus Phönzien und Karthago entwickelt haben.

 

Beispiele für Schichtaugenperlen

Bei den einfarbigen Perlen treten hauptsächlich blaue Perlen in verschiedenen Schattierungen von hell bis dunkel wie in der Epoche davor auf. Selten kommen gelbe einfarbige Perlen vor. Auch die Perlen mit Zickzackzier treten in dem bekannten Muster blauer Grundkörper/weiße Fadenauflage weiter auf. Sie sind im Fundgut nicht sehr häufig und erleben in ihrer Farbzusammenstellung keine Neuerungen.

Verschiedene Compound Eye Beads

Als Besonderheit aus dieser Zeit gelt die Compound Eye Beads. Zwei exquiste Exemplare fand man im Grab der Fürstin von Reinheim. Dort fand ebenfalls eine auffällig große schwarze Schichtaugenperle, die vermutlich nicht aus lokaler Produktion stammt, sondern ein Indiz für die Handelsbeziehungen mit dem Mittelmeerraum ist.

 

Beispiele für Compound Eye Beads


Literatur