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Curriculum Vitae

13 Jahre Mittealter-Reenacment

Dies ist eine kleine, augenzwinkernde, aber auch sehr persönliche Geschichte, wie ich zu dem Hobby Mittelalter-Reenactment und meinen vielfältigen Handwerken kam und wie ich mich in den letzten 13 Jahren entwickelt habe. Viele meiner Wegbegleiter und Mittelalter-Hobbyisten werden sich und ihre eigenen Geschichten bestimmt an der ein oder anderen Stelle wieder erkennen.

2000 bis 2002 - Die Anfänge als Homi

Alles begann mit einer Assimilation. Im Jahr 2000 war ich Mitglied eines Star Trek-Vereins. Auf dem regelmäßigen Stammtisch kam des öftern das Thema Mittelalter-Reenactment auf, da einige Mitglieder auch in der Mittelaltergruppe waren. Eines Abends wurde ich gefragt, ob ich nicht auch Lust hätte, mal auf einen Markt mitzukommen. Nachdem ich dies bejahrt, stülpte man mir die Gästegewandung des Vereins über den Kopf und schleppte mich mit auf meinen ersten Mittelaltermarkt.

So begann meine erste Mittelalter-Saison. Natürlich hatte zu Beginn Probleme: keine Ausrüstung, kein Geld, kein Zelt und keine Kontakte. Aber das kam dann alles ganz von alleine. Zunächst war ich Mitglied in einer Hochmittelalter-Gruppe. Bereits nach kurzer Zeit begann ich mich für Handwerke zu interessieren. Eine aus meinem Verein zeigte mir die Brettchenweberei. Davon war so gleich begeistert und legte als einfache hochmittelalterliche Magd sogleich mit den ersten Borten los.

 

2003 - Die Tänzerin

Ende 2002 machte ich mich als Darstellerin selbstständig. Zwar konnte ich immer noch kein Zelt mein eigenen nennen. Aber in den vergangenen zwei Jahren hatte ich viele Konakte geknüpft und so war ein Unterkommen auf diversen Märkten in der Saison 2003 kein Problem. Ich zog viel als Tagesgast herum, meist als Gauklerin oder Tänzerin und bereicherter so manches Tavernenspiel durch meine Darbietungen.
Allerdings hatte auch ein weiteres Handwerk für mich entdeckt: Das Handspinnen. Nun stand ich hab bald vor einem Problem. Ich liebte die Weberei und Spinnerei, aber bald war alle meine Bekannten mit Borten und Wolle versorgt. Also tauschte ich Tänzergewandung gegen die einer Hausiererin und zog von nun an mit einem Korb über die Märkte und bot meine Waren feil. Ich begann auch mich für die Geschichte der Beginen zu interessieren und arbeitet bald an einer Beginendarstellung, die Darstellung einer einem nicht klösterlicher Frauenorden angehörigen Frau.

 

2004 bis 2006 - Die Begine und Perserin

Ab 2004 hatte ich ein einges Zelt und konnte nun autark auf Mittelaltermärkten lagern. Tagesüber ging ich als wandernde Begine von Lager zu Lager oder saß an meinem Zelt und führte Brettchenweberin, Spinnen und mittlerweile auch Sticken vor. Abends nahm ich nach wie vor an Tavernenspielen teil, mal als Feuergauklerin, mal als exotische persische Tänzerin.

 

2006 bis 2012 - Die Frau des Glasperlenmachers


2006 wandelte sich meine Darstellung radikal. Ich lernte durch meine Hausierertätigkeit immer mehr Wikingerdarsteller kennen. Als ich zum Geburtstag zwei wikingerzeitliche Perlen geschenkt bekam, nahm ich das zum Anlass, meine Darstellung 300-400 Jahre führer anzusiedeln als bisher. Ende des Jahres entdeckte ich meinen Faible für Glasperlen und lernte in dem Glasperlenmacher Torben meinen zükünftigen Mann kennen. Als wir im Sommer des folgenden Jahres gemeinsam auf Märkte fuhren, kam ich nicht drumherum auch einmal selbst Perlen zu machen. Ab da gab es fast kein Halten mehr. Zunächst machte ich nur einfarbige Perlen und stellte liebend gern Ketten zusammen. Doch bald traute ich mich mehr und verschrieb meine Seele ganz dem Herstellen historischer Glasperlenreplikate nach Originalvorlagen. Unsere gemeinsame Arbeit an den Glasperlen ließ uns zu Höchstleistungen auflaufen. Immer wieder knackten wir neue Perlentypen, sogar die Herstellung von Mosaikperlen. Aber die Brettchenweberei, das Spinnen und Sticken habe ich zunächst ebenfalls als Handwerke beibehalten. Allerdings war ich nicht mehr mit einem Korb auf den Märkten unterwegs. Die textilen Gewerke hatten einen Platz neben den Glasperlen gefunden. Meine Homepage www.diebrettchenweberin.de ging 2007 online.
Ab 2011 webte und sponn ich immer weniger. Dies war nicht zuletzt der immensen Vielfalt bei der Herstellung der Glasperlen geschuldet, von der ich mich gern immer mehr fordern ließ.

 

2012 bis heute - Kjersti Martinsdottir


Nachdem ich nicht nur meine handwerklichen Fähigkeiten und meine Wikinger-Darstellung sehr weit ausgebaut hatte, standen 2012 große Veränderungen an. Zunächst startete ich meine Kunsthandwerker-Seite www.dasglasperlenuniversum.de. Im persönlichen Bereich kam es zur Trennung von meinem Mann. Dies führte jedoch nicht dazu, dass ich das Glasperlenmachen sein ließ. Das Ergebnis ist diese Seite. Ab 2013 wird man mich als Kjersti Martinsdottir auf vielen Märkten in Deutschland mit historischen Glasperlen, Brettchengeweben, handgesponnener Wolle und gestickten Deckchen als Altbekannte neu kennenlernen.